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Pressemitteilung: Dem weltweiten Mangel an Mikronährstoffen entgegenwirken - Neue Studie zu Zink-Konzentrationen in Gerste

18. Mai 2016

Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Stephan Clemens am Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie befasst sich in einer kürzlich veröffentlichten Studie mit Konzentrationen von Zink und anderen lebenswichtigen Mikronährstoffen im Grundnahrungsmittel Gerste. Die Ergebnisse zeigen, dass ein gezielter Anbau ausgewählter Gerste-Sorten erheblich dazu beitragen kann, den weltweiten Mangel an lebenswichtigen Mikronährstoffen zu bekämpfen.

In vielen Regionen der Erde werden die Gesundheit und die Lebenserwartung der Menschen gravierend beeinträchtigt, weil ihre tägliche Nahrung zu wenig Vitamine und Mineralien enthält. Diese sogenannten Mikronährstoffe sind für den Organismus lebenswichtig, auch wenn sie ihm keine Energie zuführen. Neueren Schätzungen zufolge leiden heute mehr als zwei Milliarden Menschen unter einem Mangel an Eisen und Zink, weil Getreide, das zu geringe Mengen dieser Substanzen aufweist, einen Hauptbestandteil ihrer Nahrung bildet. Eine höhere Anfälligkeit für Darm- und Atemwegserkrankungen sowie für Malaria ist die Folge. Beim jüngsten UN-Welternährungsgipfel, der 2014 in Rom stattfand, forderten daher die Delegierten aus mehr als 170 Staaten öffentlich dazu auf, den weltweiten Mangel an Mikronährstoffen entschieden zu bekämpfen.

Biofortifikation von Nahrungsmitteln: ein weltweites Forschungsziel

Vor diesem Hintergrund interessiert sich die Pflanzen- und Ernährungsforschung immer stärker für die Frage, wie der Gehalt an Mikronährstoffen in Pflanzen – insbesondere in Getreidesorten – gesteigert werden kann. „Biofortifikation“ ist das Ziel dieser Bestrebungen. Dabei geht es nicht zuletzt um genetische Faktoren, die zu einem höheren Anteil von Zink, Eisen und weiteren Mineralien in der Nahrung beitragen können. An der Universität Bayreuth befasst sich ein Forschungsteam um Prof. Dr. Stephan Clemens am Lehrstuhl für Pflanzenphysiologie schon seit vielen Jahren mit den Möglichkeiten der Biofortifikation. In der Fachzeitschrift „New Phytologist“ haben die Wissenschaftler jetzt eine Studie veröffentlicht, die sich mit Konzentrationen und mit der räumlichen Verteilung von Zink in verschiedenen Sorten von Gerste befasst. Wissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum sowie des Jožef Stefan-Instituts in Ljubljana haben ebenfalls daran mitgewirkt.

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